Angela und Cyri - Fotoshooting in traumhafter Umgebung im Zürcher Oberland
Der erste vorgeschlagene Fototermin fiel damals buchstäblich ins Wasser! Da es tagelang regnete, fürchtete ich, dass wir samt Ross jämmerlich im Morast versinken und bestenfalls von zukünftigen Archäologen wiedergefunden würden; diese Vorstellung liess mich das Shooting schweren Herzens verschieben.
Unser Auftrag lautete, einige Aufnahmen in der "unberührten" Natur mit unserem Model und einem Pferd zu erstellen. Aus zeitlichen Gründen konnte ich die Landschaft vorher nicht erkunden, und so war alles buchstäblich Neuland. Ebenso war dies das erste Shooting mit einem Pferd. Wie würde es reagieren, wenn wir mit Lichtreflektoren, Blitzgeräten etc. arbeiten? Ich gebe gern zu, dass mich das ein wenig nervös machte. Schliesslich sollten schöne, attraktive Bilder entstehen, ein bisschen wie im Märchen...und wenn nun das Pferd das nicht will?
Meine Tochter Susanne unterstützte mich mit einer zweiten Kamera und war ebenso für die Ausleuchtung der Szenen zuständig. Unser Model Angela ritt schon mal von der Stallung aus zum Treffpunkt. Wir fuhren mit der Ausrüstung auf einem für Autos geeigneteren Weg ebenfalls dorthin.
Als ich die Lichtung sah, war ich schlicht begeistert. Eine leichte Senke, die von Wald umrandet war, weites traumhaftes Gras, einige Blumen, die ich vorher noch nie gesehen hatte... und das Sonnenlicht meinte es heute wirklich gut mit uns! Feine Schleierwolken dämpften die sonst starke Strahlung ab, die um die frühe Nachmittagszeit herrscht. Ich gratulierte Angela zu ihrer Wahl des Standorts und war überdies sehr erleichtert, dass sie eine hervorragende Reiterin ist.
Bevor wir mit den Aufnahmen begannen stellten Susanne und ich uns erstmal dem Pferd vor! Wir packten Kamera und Reflektoren in die eine Hand und ich streichelte und kraulte das Pferd ausgiebig, während ich ihm unser Shooting erläuterte. Ich zeigte ihm unser Material, mit dem wir arbeiten wollten und lobte es, indem ich ihm immer wieder versicherte, es sei das schönste Pferd weit und breit (und ehrlich, es ist wirklich ein herrliches Tier!).
Ich bin sicher, dass es mir glaubte, denn es posierte während der ganzen Fotosession mit einer Ruhe und Begeisterung, die uns alle mehr als erstaunte. Dies aber nicht nur zu Beginn. Immer wieder zwischendurch wiederholte ich dies, ich bin mir sicher, dass es mich auf irgendeine Weise verstand. Mir war dies vor allem wichtig da ich die Verantwortung für unsere Reiterin trug, die nicht nur auf Pferd und Gelände im Galopp aufpassen musste, sondern zusätzlich auf uns, die wir durch vielleicht unbedachte Bewegungen, Lichtreflexe usw. das Pferd ablenken könnten.
So begannen wir bewusst mit einfachen Einstellungen, und dies in relativ grossem Abstand von vielleicht 60 - 80 Metern. Im Laufe des Shootings näherten wir uns immer mehr, damit sich unser Ross langsam an uns, den Sound des Auslösers sowie den Lichtreflektor gewöhnen konnte.
Einmal mehr fiel mir auf, was Tiere erleiden müssen, wenn man dies so bezeichnen kann... Buchstäblich Dutzende von Fliegen, Brämen, Hornissen, Käfern... alles, was in dieser Makrowelt Rang und Namen hat, versammelte sich auf dem Fell unseres Pferdes, um ebenfalls fotografiert zu werden. Es erstaunt wohl nicht, dass ein Grossteil der Nachbearbeitung dieser Bilder auf die virtuelle Entfernung mittels Photoshop der Plagegeister ging. Die Augen, Nüstern und Ohren des Pferdes waren oftmals übersät, und ab und zu halfen wir Angela die Insekten zu verscheuchen. Schlussendlich hatten wir sogar die Idee, einen Spray zu Hilfe zu nehmen, der eigentlich uns Menschen vor diesen Viechern schützen sollte.
Trotz alldem hielt sich unser Vierbeiner erstaunlich gelassen, obwohl man seinen Augen ansehen konnte, dass er litt. So liessen wir ab und zu die beiden einen kleinen Ausritt machen, um sich ein bisschen zu befreien, was kurzfristige Linderung brachte.
Ein kleiner Felsen, von exotischen Pflanzen umgeben diente uns als Mittelpunkt für besonders romantische Bilder. Selbstverständlich standen im Hintergrund manchmal Schilder, Autos oder Stahlmasten einer Hochspannungsleitung. Aber dies lässt sich, wenn alles im richtigen Winkel aufgenommen wird, relativ gut bei der Nachbearbeitung entfernen. Die Sonnenstrahlen in einigen der Bilder sind natürlich nicht echt, würde man auf eine solche Lichtsituation warten, könnte das oft lange dauern.
Dabei verblüffte uns unser Pferd mehrfach, wie es auf unsere Wünsche reagierte. Oftmals sprachen wir mit ihm einfach drauflos, sagten ihm, dass es so bleiben möge, da wir so sein Gesicht sehen könnten, und es blieb tatsächlich in genau dieser Position. Angela schien sich köstlich über unsere Kommunikationsversuche zu amüsieren. Natürlich hörte es in erster Linie auf seine Reiterin, jedoch staunten wir mehrmals, wie es irgendwie zu begreifen schien, was wir von ihm erwarteten. Und natürlich war es besonders hilfreich, dass Angela den Umgang mit einem Pferd beherrscht – dies führte dazu, dass die Aufnahmen authentisch wirken und liess die beiden zu einer bildschönen Einheit verschmelzen.
Das wichtigste ist die vertraute Situation des ganzen Teams. Dadurch spiegelt sich etwas durch die Aufnahmen wider, das eine gewisse Zeitlosigkeit beinhaltet. Stress, Zeitdruck, Hetze, alles sind Dinge, die man in Bildern nachträglich gut erkennen kann und keinesfalls zu einem guten Resultat führen.
Es hatte mich ausserordentlich beeindruckt, dass wir eine Situation erleben durften, bei der wir alle (okay, das Pferd verdreht jetzt wohl gerade die Augen, wenn es an die vielen Fliegen denkt) eine wirklich kreative Zeit erleben durften. Und ich glaube, dass die Vorbedingung in Verbindung mit allen Tieren, die mitmachen dürfen (oder müssen...) Vertrautheit und Sympathie sein sollte, und dass wir sie das spüren lassen sollen.
Das Glück mit dem Wetter ist in solch einer Situation natürlich einfach fantastisch. Nicht zuletzt deswegen entstehen solche Fotografien (die oft als Auftrag vorgegeben sind) nicht in unserem Land. Vielfach organisiert man Reisen in eine wettersichere Gegend, was natürlich die Unkosten entsprechend steigen lässt.
Was ebenso immer wieder oft angesprochen wird: Ja, Modell zu stehen ist anspruchsvoll. Denn die Inszenierung ist nicht einfach Sache eines Fotografenteams. Alle miteinander bilden eine Einheit, die sich zum Ziel gesetzt hat, ausserordentliche optische Elemente zu schaffen und zu verbinden.
Unser Model Angela vollbrachte eine grandiose Leistung: Den Umgang mit dem Pferd beherrschte sie souverän und schaffte es erst noch, entspannt und mit Power als attraktive und märchenhafte Reiterin zu überzeugen. Und dies notabene in der Hitze der frühen Nachmittagszeit!
Muskelkater am nächsten Tag ist somit gesichert, aber dies gehört natürlich einfach wie die Begeisterung dazu. Ein grosses Dankeschön geht für dieses herausragende Shooting an unser Model Angela, meine Tochter Susanne und natürlich an das schönste und geduldigste Pferd weit und breit!
Michael Rippas
Unser Auftrag lautete, einige Aufnahmen in der "unberührten" Natur mit unserem Model und einem Pferd zu erstellen. Aus zeitlichen Gründen konnte ich die Landschaft vorher nicht erkunden, und so war alles buchstäblich Neuland. Ebenso war dies das erste Shooting mit einem Pferd. Wie würde es reagieren, wenn wir mit Lichtreflektoren, Blitzgeräten etc. arbeiten? Ich gebe gern zu, dass mich das ein wenig nervös machte. Schliesslich sollten schöne, attraktive Bilder entstehen, ein bisschen wie im Märchen...und wenn nun das Pferd das nicht will?
Meine Tochter Susanne unterstützte mich mit einer zweiten Kamera und war ebenso für die Ausleuchtung der Szenen zuständig. Unser Model Angela ritt schon mal von der Stallung aus zum Treffpunkt. Wir fuhren mit der Ausrüstung auf einem für Autos geeigneteren Weg ebenfalls dorthin.
Als ich die Lichtung sah, war ich schlicht begeistert. Eine leichte Senke, die von Wald umrandet war, weites traumhaftes Gras, einige Blumen, die ich vorher noch nie gesehen hatte... und das Sonnenlicht meinte es heute wirklich gut mit uns! Feine Schleierwolken dämpften die sonst starke Strahlung ab, die um die frühe Nachmittagszeit herrscht. Ich gratulierte Angela zu ihrer Wahl des Standorts und war überdies sehr erleichtert, dass sie eine hervorragende Reiterin ist.
Bevor wir mit den Aufnahmen begannen stellten Susanne und ich uns erstmal dem Pferd vor! Wir packten Kamera und Reflektoren in die eine Hand und ich streichelte und kraulte das Pferd ausgiebig, während ich ihm unser Shooting erläuterte. Ich zeigte ihm unser Material, mit dem wir arbeiten wollten und lobte es, indem ich ihm immer wieder versicherte, es sei das schönste Pferd weit und breit (und ehrlich, es ist wirklich ein herrliches Tier!).
Ich bin sicher, dass es mir glaubte, denn es posierte während der ganzen Fotosession mit einer Ruhe und Begeisterung, die uns alle mehr als erstaunte. Dies aber nicht nur zu Beginn. Immer wieder zwischendurch wiederholte ich dies, ich bin mir sicher, dass es mich auf irgendeine Weise verstand. Mir war dies vor allem wichtig da ich die Verantwortung für unsere Reiterin trug, die nicht nur auf Pferd und Gelände im Galopp aufpassen musste, sondern zusätzlich auf uns, die wir durch vielleicht unbedachte Bewegungen, Lichtreflexe usw. das Pferd ablenken könnten.
So begannen wir bewusst mit einfachen Einstellungen, und dies in relativ grossem Abstand von vielleicht 60 - 80 Metern. Im Laufe des Shootings näherten wir uns immer mehr, damit sich unser Ross langsam an uns, den Sound des Auslösers sowie den Lichtreflektor gewöhnen konnte.
Einmal mehr fiel mir auf, was Tiere erleiden müssen, wenn man dies so bezeichnen kann... Buchstäblich Dutzende von Fliegen, Brämen, Hornissen, Käfern... alles, was in dieser Makrowelt Rang und Namen hat, versammelte sich auf dem Fell unseres Pferdes, um ebenfalls fotografiert zu werden. Es erstaunt wohl nicht, dass ein Grossteil der Nachbearbeitung dieser Bilder auf die virtuelle Entfernung mittels Photoshop der Plagegeister ging. Die Augen, Nüstern und Ohren des Pferdes waren oftmals übersät, und ab und zu halfen wir Angela die Insekten zu verscheuchen. Schlussendlich hatten wir sogar die Idee, einen Spray zu Hilfe zu nehmen, der eigentlich uns Menschen vor diesen Viechern schützen sollte.
Trotz alldem hielt sich unser Vierbeiner erstaunlich gelassen, obwohl man seinen Augen ansehen konnte, dass er litt. So liessen wir ab und zu die beiden einen kleinen Ausritt machen, um sich ein bisschen zu befreien, was kurzfristige Linderung brachte.
Ein kleiner Felsen, von exotischen Pflanzen umgeben diente uns als Mittelpunkt für besonders romantische Bilder. Selbstverständlich standen im Hintergrund manchmal Schilder, Autos oder Stahlmasten einer Hochspannungsleitung. Aber dies lässt sich, wenn alles im richtigen Winkel aufgenommen wird, relativ gut bei der Nachbearbeitung entfernen. Die Sonnenstrahlen in einigen der Bilder sind natürlich nicht echt, würde man auf eine solche Lichtsituation warten, könnte das oft lange dauern.
Dabei verblüffte uns unser Pferd mehrfach, wie es auf unsere Wünsche reagierte. Oftmals sprachen wir mit ihm einfach drauflos, sagten ihm, dass es so bleiben möge, da wir so sein Gesicht sehen könnten, und es blieb tatsächlich in genau dieser Position. Angela schien sich köstlich über unsere Kommunikationsversuche zu amüsieren. Natürlich hörte es in erster Linie auf seine Reiterin, jedoch staunten wir mehrmals, wie es irgendwie zu begreifen schien, was wir von ihm erwarteten. Und natürlich war es besonders hilfreich, dass Angela den Umgang mit einem Pferd beherrscht – dies führte dazu, dass die Aufnahmen authentisch wirken und liess die beiden zu einer bildschönen Einheit verschmelzen.
Das wichtigste ist die vertraute Situation des ganzen Teams. Dadurch spiegelt sich etwas durch die Aufnahmen wider, das eine gewisse Zeitlosigkeit beinhaltet. Stress, Zeitdruck, Hetze, alles sind Dinge, die man in Bildern nachträglich gut erkennen kann und keinesfalls zu einem guten Resultat führen.
Es hatte mich ausserordentlich beeindruckt, dass wir eine Situation erleben durften, bei der wir alle (okay, das Pferd verdreht jetzt wohl gerade die Augen, wenn es an die vielen Fliegen denkt) eine wirklich kreative Zeit erleben durften. Und ich glaube, dass die Vorbedingung in Verbindung mit allen Tieren, die mitmachen dürfen (oder müssen...) Vertrautheit und Sympathie sein sollte, und dass wir sie das spüren lassen sollen.
Das Glück mit dem Wetter ist in solch einer Situation natürlich einfach fantastisch. Nicht zuletzt deswegen entstehen solche Fotografien (die oft als Auftrag vorgegeben sind) nicht in unserem Land. Vielfach organisiert man Reisen in eine wettersichere Gegend, was natürlich die Unkosten entsprechend steigen lässt.
Was ebenso immer wieder oft angesprochen wird: Ja, Modell zu stehen ist anspruchsvoll. Denn die Inszenierung ist nicht einfach Sache eines Fotografenteams. Alle miteinander bilden eine Einheit, die sich zum Ziel gesetzt hat, ausserordentliche optische Elemente zu schaffen und zu verbinden.
Unser Model Angela vollbrachte eine grandiose Leistung: Den Umgang mit dem Pferd beherrschte sie souverän und schaffte es erst noch, entspannt und mit Power als attraktive und märchenhafte Reiterin zu überzeugen. Und dies notabene in der Hitze der frühen Nachmittagszeit!
Muskelkater am nächsten Tag ist somit gesichert, aber dies gehört natürlich einfach wie die Begeisterung dazu. Ein grosses Dankeschön geht für dieses herausragende Shooting an unser Model Angela, meine Tochter Susanne und natürlich an das schönste und geduldigste Pferd weit und breit!
Michael Rippas